Start-ups werden dank Startfeld zum Fliegen gebracht

Neue Elektroden für die Langzeitmessung des Herzens, ein Chip, der unter anderem Fussball-Trikots fälschungssicher macht und eine Markierungstechnologie, dank der wichtige Bauteile in der Medizin rückverfolgbar sind: Das Startfeld hat schon manch einem Start-up zum Erfolg verholfen.

Ein Team von Expertinnen und Experten oder die finanzielle Unterstützung in Form eines Startkapitals: Das Startfeld in St.Gallen ist ein Sprungbrett für Start-ups. Drei junge Unternehmen, die es auch dank der Hilfe vom Startfeld geschafft haben, sind Nahtlos, collectID und matriq. Wir stellen sie im Kurzporträt vor.

Michel Schmid und José Näf sind die Gründer der Nahtlos AG.

Schmerzfreie Herzmessung

Skeptisch seien sie schon angeschaut worden, sagt José Näf, CEO der Nahtlos AG. Der Plan des von ihm und Michel Schmid gegründeten Empa Spin-offs war es nämlich, mit einer fast aufgegebenen Technologie der Empa eine Alternative zu den seit Jahren im Einsatz stehenden Gel-Elektroden für die medizinische Langzeitüberwachung des Herzens auf den Markt zu bringen. Denn die bisherige Variante hat ein grosses Problem: Sie verursacht Hautreizungen, was vielfach zum Abbruch der Messungen führt und ungeeignet für Langzeit-Applikationen ist.

Startfeld war von der Idee der Gründer überzeugt und sprach eine Förderung aus. «Dank der Frühfinanzierung war es möglich, die Firma aufzubauen», so Näf. Entstanden sind medizinische Elektroden, die ohne Gel auskommen und gleichzeitig den Tragekomfort und die Signalqualität deutlich verbessern.

«Dank der Frühfinanzierung war es möglich, die Firma aufzubauen».

José Näf, CEO Nahtlos AG

Fälschungssichere Sneakers & Co.

Um Diagnosen geht es auch beim Start-up collectID, wenn auch in einem völlig anderen Zusammenhang. Das von David Geisser und Sergio Muster gegründete Unternehmen hat einen Chip entwickelt, der Produkte wie Fussball-Trikots oder Turnschuhe fälschungssicher macht. Dank NFC-Tags wird dem Objekt eine eindeutige Identität zugewiesen und in der unveränderbaren Blockchain gespeichert. «Im Grunde haben wir einen digitalen Zwilling geschaffen», sagt der CEO des HSG Spin-offs. Anfang Jahr hat collectID die zweite Finanzierungsrunde abgeschlossen und mit dem NFL-Team Nashville Predators ihre erste Partnerschaft in den USA realisiert. Das erste Förderpaket kam vom Startfeld. «Startfeld hat uns insbesondere am Anfang unheimlich unterstützt. Und auch jetzt noch steht bei Fragen immer eine Expertin oder ein Experte zur Verfügung», so Geisser.

David Geisser, CEO von collectID
Das Gründerteam von matriq: André Bernard, Cornelia Nef, Mathias Mächler und Klaus Dietrich

Rückverfolgbarkeit wichtiger Bauteile

Ähnlich wie collectID hat sich auch matriq, ein Spin-off der OST - Ostschweizer Fachhochschule, unter anderem dem Thema Fälschungssicherheit verschrieben. Mit Hilfe einer spezifischen QR-Code-Markierungstechnologie direkt bei der Herstellung lassen sich Kunststoffteile eindeutig und fälschungssicher zurückverfolgen. Somit können alle Schritte von der Produktion bis zum Lebensende nachverfolgt werden. «Die Kunststoffelemente kommen zum Beispiel in der Medizin- und Automobiltechnik als kritische Bauteile zum Einsatz, bei denen die Qualität und die Rückverfolgbarkeit bei Problemen enorm wichtig ist», so André Bernard, der matriq zusammen mit Cornelia Nef, Klaus Dietrich und Mathias Mächler gegründet hat. Die Förderung durch Startfeld schätzt er sehr. Sei sie doch auch ein Türöffner für Gespräche mit weiteren Investoren gewesen.