St.Gallen kombiniert erstklassige Bildungsinstitutionen mit ideenreichen Unternehmen und bietet damit die ideale Grundlage für ein innovatives Umfeld. Diverse Beispiele zeigen, wie sich die Stadt St.Gallen als starker Innovationsstandort entwickelt. Wir haben zwei Unternehmen aus St. Gallen besucht, um mehr darüber zu erfahren.
«Wir machen eine Software für globale Marken»
Die Geschäftsidee von Frontify hört sich simpel an. Sie bieten eine Software an und vereinfachen damit, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens einheitliche Logos, Farben und Bilder benutzen. «Durch dieses Angebot stellen wir sicher, dass ein Unternehmen an ihrer Markenkonsistenz festhält und rasch auf ihre Richtlinien und Vorlagen zurückgreifen kann», erzählt CEO und Gründer Roger Dudler. Zu ihren Kundinnen und Kunden gehören nationale und internationale Unternehmen wie SRF, Zweifel Chips, Facebook, Lufthansa oder Vodafone. Durch mehr internationale Kunden wagte das St.Galler Unternehmen eine Expansion und Frontify eröffnete 2019 eine Niederlassung in New York. Erst diese Woche verkündete das junge Unternehmen den nächsten Meilenstein: eine weitere erfolgreiche Finanzierungsrunde in Höhe von 50 Millionen Dollar, angeführt durch den französischen Wachstumsfond Revaia. Mit der neuen Finanzspritze will Frontify auch in Zukunft in Wachstum und neue Talente investieren.
«Die Tech-Industrie ist unglaublich dynamisch und fordert dementsprechend flexibles und innovatives Denken. Das ist genau das, was wir auch bei zukünftigen Talenten suchen», so Adrien Fernandez, Personalleiter bei Frontify. «Die letzten Jahre haben die Art und Weise, wie Menschen gerne arbeiten, verändert. Deswegen haben auch wir unsere Hausaufgaben gemacht und viel über das Büro der Zukunft nachgedacht». Der St.Galler Hauptsitz wird gerade umgestaltet, neue Räume ausgebaut und mit modernen Designs und Technik ausgestattet. Es soll so ein Ort entstehen, der nicht nur hybrides Arbeiten ermöglicht, sondern auch alle Mitarbeitenden inspiriert, sich mit anderen auszutauschen – professionell sowie persönlich – und gemeinsam an komplexen Herausforderungen zu arbeiten. Mit der Vergrösserung ihres Hauptsitzes setzt Frontify ein weiteres Zeichen für den Standort St.Gallen.
«Die letzten Jahre haben die Art und Weise, wie Menschen gerne arbeiten, verändert. Deswegen haben auch wir unsere Hausaufgaben gemacht und viel über das Büro der Zukunft nachgedacht».
Adrien Fernandez, Personalleiter bei Frontify
Wetterdaten für Tesla
Das Unternehmen Meteomatics befindet sich im Startfeld gleich neben der Empa im Lerchenfeld. Sie entwickeln Drohnen, um auf eine Höhe bis sechs Kilometer zu fliegen und dort detaillierte Wetterdaten sammeln. Die Daten kommen danach bei den unterschiedlichsten Unternehmen zum Einsatz. Christian Schluchter ist CTO bei Meteomatics und erklärt: «Dank unseren Wetterdaten kann das Wetter exakter vorausgesagt werden. Die Daten beeinflussen zahlreiche Entscheidungen unserer Kundinnen und Kunden». Zu den Kunden gehören Tesla unter anderem für die Produktion von Solarstrom, Versicherungen und Rückversicherungen, aber auch Grossmetzgereien. Bitte was? Ja, Metzgereien. Christian klärt auf «Wenn die Daten voraussagen, dass in den kommenden Tagen schönes Wetter herrscht, wird höchst wahrscheinlich auch mehr grilliert, was wiederum den Fleischkonsum erhöht».
Startupszene in St.Gallen
Innovationen gezielt fördern
Zusätzlich zum heutigen, etablierten Angebot im Bereich von Innovationen und Firmengründungen wie Startfeld, gab der Bundesrat im Frühling 2021 St.Gallen den Zuschlag für einen Innovationspark. Damit wird St.Gallen sechster Standortträger des renommierten Netzwerkes Switzerland Innovation. Der Innovationspark Ost entsteht ebenfalls auf dem Areal des Tagblatt-Gebäudes, wo sich heute bereits Startfeld und die Empa befinden. Der Innovationspark vernetzt Wissenschaft und Wirtschaft der gesamten Region, um so Innovationen zu fördern. Der Fokus liegt dabei in den Bereichen Gesundheit, Digitalisierung und der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie. In Kombination mit den starken, regionalen Kompetenzen in diesen Themenfeldern ergibt sich damit ein weiterer starker Impuls für den Innovationsstandort St.Gallen.