St.Gallen ist bekannt für seine Wirtschaftslehre. Die OST steht auch für Technik – und eine interessante Kombination aus beidem. Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen der OST in St.Gallen vermittelt betriebswirtschaftliches und technisches Know-how und bildet Fachkräfte aus, deren Spezialisierung der Blick auf das Ganze ist.
Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure lösen Probleme
Sie sind Problemlöserinnen und Problemlöser, analysieren Prozesse in ihrer Gesamtheit und weisen hohe kommunikative Fähigkeiten auf: Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure arbeiten an interessanten Schnittstellen in Unternehmen. Sie verfügen über viel technisches Wissen, kennen aber auch die betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge. Im Gegensatz zu anderen Ingenieurinnen und Ingenieuren arbeiten sie meist weniger direkt an einzelnen Maschinen oder Anlagen, sondern setzen sich mit den Fragen auseinander, wie welche Technologie wann und wo gewinnbringend eingesetzt werden kann. Solche Fachkräfte werden in der Industrie immer mehr gesucht. Der rasante Fortschritt in der Technik und Themen wie Künstliche Intelligenz, kollaborierende Roboter und Maschinen, die weltweit miteinander kommunizieren, ermöglichen komplett neue Produktionsweisen und Herstellungsverfahren. Es braucht Expertinnen und Experten, die Projekte leiten können, Entwicklungen anstossen, Ideen einbringen, das finale Ziel im Auge haben, mit unterschiedlichsten Teams im Gespräch bleiben und Prozesse optimieren. Kurz: Spezialistinnen und Spezialisten mit dem Blick auf das Ganze.
Studierende entwickeln für Unternehmen
An der OST werden solche Fachkräfte im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen ausgebildet. Der Aufbau des Studiums garantiert, dass die Absolventinnen und Absolventen nach ihrem Abschluss über die gesuchten Fähigkeiten verfügen. Sie können so mit ihrem Bachelordiplom direkt in wichtige Positionen in Unternehmen einsteigen. Sichergestellt wird dies unter anderem durch einen sehr hohen Praxisbezug in der Ausbildung. Die Studierenden setzen das neu erlernte Wissen vom ersten Tag an in die Praxis um. Das Gefäss dafür ist das Industrieprojekt. Kleine Teams von Studierenden arbeiten dabei ab dem ersten Semester direkt mit einer Industriepartnerin oder einem Industriepartner zusammen. In zwei Jahren entwickeln sie für diesen ein neues Produkt oder eine Dienstleistung. Dabei durchlaufen die Gruppen alle Schritte von der ersten Idee bis zu einem funktionsfähigen Prototyp und einer Markteinführung. Sie analysieren die Unternehmensstruktur, Produkte und den Markt und erstellen Entscheidungsgrundlagen und Handlungsoptionen für das Management.
Fehler erwünscht
In solchen Praxisprojekten werden die Studierenden dazu motiviert, Neues auszuprobieren und gerade auch auf den ersten Blick unerwartete Ideen und Konzepte zu verfolgen. Denn das Ziel ist es nicht, keine Fehler zu machen. Vielmehr geht es darum, durch neue Erkenntnisse und Erfahrungen die Berufsbefähigung zu erlangen. Das ist eine Win-win-Situation: Die Unternehmen profitieren von frischen, unkonventionellen Ideen, die Studierenden lernen die reale Umgebung in der Industrie mit all ihren Herausforderungen kennen und adäquat zu reagieren. Zudem können die Studierenden so schon interessante Kontakte in die Industrie knüpfen. Nicht selten wird dabei bereits der Job für nach dem Studium gefunden.
Wie werde ich Wirtschaftsingenieurin oder Wirtschaftsingenieur?
Die meisten WING-Studierenden haben eine technische oder eine kaufmännische Lehre mit Berufsmaturität absolviert. Der Einstieg ist jedoch auch nach der gymnasialen Matura und einem Jahr Berufserfahrung möglich. Ein solches Praktikum kann entweder vor Studienbeginn oder während der Ausbildung (PiBS – praxisintegriertes Bachelorstudium, ab 2024) gemacht werden. Wirtschaftsingenieurwesen kann neben der OST in St.Gallen auch an der OST in Rapperswil studiert werden.
Interview mit Joel Benz, Student Wirtschaftsingenieurwesen an der OST
Joel Benz studiert im 5. Semester Wirtschaftsingenieurwesen an der OST. Zurzeit absolviert der St.Galler ein Auslandsemester in Belgien. Erfahre im Interview, wie er seine berufliche Laufbahn gestartet hat und was ihm am Studium als Wirtschaftsingenieur besonders gut gefällt.
