90 Nationen machen das Quartier Heiligkreuz lebendig

Vorbei an den Olma Messen führt die Langgasse mitten hinein in das Heiligkreuz-Quartier. Ein Quartier, das unweit der Hauptstrasse ruhig und grün, aber ebenso belebt und vielfältig ist. Quartierbewohnerinnen und -bewohner unterschiedlichster Herkunft geben dem Heiligkreuz seinen ganz eigenen, lebendigen Charakter.

Melanie Diem, Präsidentin Verein Areal Bach

Urbane Zwischennutzung

Scheint die Sonne, treffen sich viele St.Gallerinnen und St.Galler auf dem Areal Bach. Sei es, um dort die Mittagspause auf dem grossen Platz zu geniessen oder um für ein Feierabendbier bei Gustav Gleis vorbeizuschauen. Ausserdem finden regelmässig Veranstaltungen statt, wie Melanie Diem, Präsidentin vom Verein Areal Bach, sagt. «Es werden Flohmärkte durchgeführt, Firmenanlässe, Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern und vor kurzem führten wir auch das erst Areal Bach-Openair durch.» Was früher eine Brache war, hat sich zu einem der Treffpunkte des Heiligkreuz-Quartiers gewandelt. Das Areal Bach ist weit mehr als Veranstaltungsfläche und das Gastronomieangebot. Es gibt den Kulturgarten, bei dem 25 Parteien – unabhängig von Alter und Herkunft – zusammen gärtnern und es gibt einen Lerngarten für Kinder.

«Was früher eine Brache war, hat sich zu einem der Treffpunkte des Heiligkreuz-Quartiers gewandelt.»

Melanie Diem, Präsidentin Verein Areal Bach

Urbanes Quartier zum Werken & Sein

Zugehörig zum Areal Bach ist die Kinderbaustelle, die 2021 das erste Mal durchgeführt wurde. Samuel Roth von der offenen Arbeit mit Kindern St.Gallen zieht ein positives Feedback: «Das Angebot ist bei Kindern und Eltern gut angekommen. Die Rückmeldungen waren sehr positiv», sagt Roth. Die Kinder konnten dort ganz nach ihren Vorstellungen werkeln und bauen. «Wir klären ab, ob wir die Kinderbaustelle auch im kommenden Jahr 2022 wieder durchführen können. Die Kinder lernen an einem solchen Ort, wie sie eigene Ideen umsetzen können, dürfen kreativ sein und lernen auch mit Frust umzugehen», sagt Roth. Ein vergleichbares Angebot hat es im Heiligkreuz-Quartier noch nie gegeben.

Kinderbaustelle neben der Migros Bach

Weg von den schlagenden Hämmern geht es weiter. Die Querstrassen sind ruhig und schnell gelangt man zum Buchenwaldpark, wo sich die verschiedensten Menschen treffen. Oft wird dort gemeinsam gegessen, gerade im Sommer, wenn es lange warm ist. Melanie Diem wohnt selbst im Quartier und liebt es. «Wir haben 90 Nationen, das macht das Quartier lebendig und gibt ihm Charakter. Für mich ist es ein sehr urbanes Quartier», so Diem. Zum Essen geht sie gern ins Restaurant «Pizza Metro», in dem wunderbares italienisches Essen serviert wird oder ins «Nannini», das Pasta in allen Variationen anbietet. Besitzerin ist Bea Artho, sie führt das «Nannini» seit sechs Jahren. Die Gäste können gemütlich im Garten sitzen oder im einladenden, hellen Lokal.

Martin Schmid, Präsident des Verein Schrebergarten Espenmoos

Zwischen Bocciabahn, Fussballplatz und Gemüsebeet

Nach dem Essen kann man, vorbei am Boccia Club, zum Espenmoos Stadion schlendern, ein Ort, der für viele St.Gallerinnen und St.Galler Jubel, Frust und kühles Bier bedeutet. Dort hat früher der FC St.Gallen seine Spiele bestritten, heute ist der Fussballplatz aber noch immer belebt. Ebenso belebt ist der Familiengartenverein Espenmoos. Dieser besteht seit rund 75 Jahren. 95 Pächterinnen und Pächter pflegen hier ihr eigenes Gemüse und schöne Pflanzen. «Das Espenmoos ist eine schöne Anlage, wo man nach der Arbeit auch relaxen kann», sagt Martin Schmid, Präsident des Vereins. Auch hier kommen viele Nationen zusammen, um zu gärtnern und grillieren, das schätzen zum Beispiel Nadja Melko und Frank Gfeller. «Wir wohnen im Quartier und schätzen die Lebendigkeit, die gute Nachbarschaft und die Vielfalt. Ein grosser Vorteil ist für uns die Nähe der Stadt zur Natur. Man kann fast von überall den Rand der Stadt und das dahinter liegende Grün sehen», sagen die beiden. Ursprünglich kamen sie wegen neuer Arbeitsstellen nach St.Gallen, sind dann allerdings geblieben und gründeten hier sogar ihre Firma ArchaeoLytics, die Forschung und Lehre als Dienstleistung für Archäologie und Kunst anbietet. «St.Gallen ist eine unterschätzte Stadt und darf gerne mehr Selbstvertrauen haben.» Wer also das Heiligkreuz-Quartier näher kennenlernen will, hat viele Möglichkeiten – sei es beim Essen, beim Feierabenddrink oder beim Einkaufen in den kleinen, speziellen Läden.

«Das Espenmoos ist eine schöne Schrebergartenanlage, wo man nach der Arbeit auch relaxen kann.»

Martin Schmid, Präsident des Verein Schrebergarten Espenmoos

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