Seit Herbst 2021 kann an der OST Informatik studiert werden. Mit dem Standortverantwortlichen für St.Gallen, Professor Mirko Stocker, haben wir über den Bachelorlehrgang gesprochen und ihn gefragt, was ihn an der Informatik so fasziniert.
Was ist am Bachelor Informatik so besonders?
Im Informatikstudium bilden wir unsere Studierenden zu exzellenten Fachkräften aus, die in allen Branchen gesucht werden. Die Informatik nimmt heute schon eine zentrale Rolle in allen Bereichen der Wirtschaft ein und wird mit der fortschreitenden Digitalisierung nur noch wichtiger werden. Das Studium an der OST zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität aus: Studierende haben die Wahl zwischen Voll- und Teilzeitstudium und können das Zeitmodell auch einfach wechseln, wenn sich etwa die berufliche Situation verändert. Mit unseren fünf Schwerpunkten können sich die Studierenden je nach Interesse spezialisieren und den Fokus beispielsweise auf Security oder Software Engineering* legen.
Wo liegen die Unterschiede zwischen dem Bachelor in Wirtschaftsinformatik und Informatik?
Als Wirtschaftsinformatikerin oder Wirtschaftsinformatiker schlägst Du die Brücke zwischen der Informatik und der Betriebswirtschaft und nimmst in Projekten oft eine beratende oder vermittelnde Rolle ein, da Du sowohl die Business-Seite verstehst, wie auch die Sprache der Informatikerinnen und Informatiker sprichst. Diese «Vermittlung» ist eine sehr wichtige Aufgabe, da es auch heute noch häufig vorkommt, dass eine Software an den Bedürfnissen der Anwenderinnen und Anwendern vorbei entwickelt wird, was zu Verzögerungen, hohen Kosten und unzufriedenen Benutzenden führt. In der Wirtschaftsinformatik sind kommunikative Fähigkeiten also sehr gefragt. Wirtschaftsinformatikerinnen und -informatiker lernen entsprechend auch zu programmieren (und die Informatikerinnen und Informatiker auch etwas über Betriebswirtschaft). Das Informatikstudium geht technisch aber viel tiefer und deckt mehr Bereiche der Informatik ab.
Für wen eignet sich dieser Studiengang?
Es gibt natürlich gewisse Zulassungsbedingungen, aber grundsätzlich würde ich das Studium allen empfehlen, die gerne im Team kreative Lösungen erarbeiten und auch umsetzen möchten. Die gute Bezahlung, hohe Zukunftssicherheit und Möglichkeit auch Teilzeit und von überall zu arbeiten sind sicher weitere überzeugende Argumente.
Welche Jobs warten nach dem Studium auf die Absolventinnen und Absolventen?
Da Informatik überall eingesetzt wird, in Unternehmen aller Grössen und Sparten, lässt sich das gar nicht so einfach beantworten. So arbeiten unsere Absolventinnen und Absolventen etwa in komplexen Software-Projekten mit, bauen Cloud-Infrastrukturen auf und leisten einen wichtigen Beitrag zur Cybersecurity. Die einen zieht es eher in ein grosses Unternehmen, andere ins Consulting oder sie gründen ein Start-up. Einen ganz konkreten Eindruck erhält man auch, wenn man sich die ausgeschriebenen Jobs auf «IT rockt!» anschaut, bei denen häufig ein Informatikstudium vorausgesetzt wird.
«Wenn ich ein Haus baue, kann ich nicht kurz vor Fertigstellung einfach so noch ein paar Wände versetzen oder das Dach anheben. Bei der Softwareentwicklung schon.»
Mirko Stocker, Standortverantwortliche des Studiengangs Informatik am Campus St.Gallen der OST
Was fasziniert Dich an der Informatik?
Das faszinierende an der Informatik, speziell an der Softwareentwicklung, sind für mich die beinahe unendlichen Möglichkeiten um Lösungen für Probleme zu finden. Während uns in der realen Welt die Physik Grenzen setzt, sind diese in der virtuellen Welt viel weniger klar. Wenn ich ein Haus baue, kann ich nicht kurz vor Fertigstellung einfach mal so noch ein paar Wände versetzen oder das Dach anheben und zusätzliche Stockwerke einziehen. Bei der Entwicklung von Software hingegen geht das viel eher, auch wenn es vielleicht nicht immer eine gute Idee ist. Hinzu kommt, dass sich das Umfeld wie auch die Ansprüche von Benutzerinnen und Benutzern laufend verändern. Das macht jedes neue Softwareprojekt zu einer spannenden Herausforderung.
Wie viele Frauen und Männer studieren Informatik in St.Gallen?
Leider befinden sich unter den aktuell 19 Studierenden nur zwei Frauen, was viel zu wenig ist. Unser Berufsbild hat leider mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, dabei ist es ein sehr kreativer und vielseitiger Beruf. Ohne Teamfähigkeit und Interaktion mit Kolleginnen und Kollegen sowie Kundinnen und Kunden sind Informatikprojekte von vornherein zum Scheitern verurteilt. Und gerade weil die Informatik alle Branchen durchdringt und aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken ist, ist es umso wichtiger, dass auch die Frauen die Informatik aktiv mitgestalten. Zu diesem Thema würde ich auch gerne auf unsere aktuelle Kampagne #InformatikVorurteile hinweisen.
*Das ganze Angebot wird im Moment in Rapperswil angeboten und in St.Gallen vorerst der Schwerpunkt Vertiefungsrichtung Software Engineering.
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der OST - Ostschweizer Fachhochschule.
Neu: Informatik studieren in St.Gallen
Der neu auch in St.Gallen angebotene Bachelorlehrgang kann in Teilzeit innerhalb von vier Jahren absolviert werden. Als Informatik-Absolventin oder -Absolvent der OST bist Du gesuchte Fachkraft in Unternehmen aller Grössen und Sparten. An der OST studierst Du praxisorientiert und erhältst Einblick in die Berufswelt.